Radfahrschutzstreifen – ein erster Schritt

Alle Städte tun es, im Sinne nachhaltiger Mobilitätsentwicklung man kann es als ersten Schritt bezeichnen, es ist sicher bei Weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange aber es ist ein Anfang – Radfahrschutzstreifen. Nur eine Stadt tief im Osten, die macht es nicht. Warum nur? Verschläft Dresden die Wende in der Verkehrspolitik und der modernen Stadtentwicklung? Scheinbar schon….

Die Verkehrssituation in Dresden wird dominiert durch einstreifige Straßen mit hoher verkehrlicher Bedeutung, häufig mit Überbreite und in der Mitte mit Straßenbahnschienen. Ein typisches Beispiel hierfür bildet die Bautzner Landstraße.

Straßen wie sie werden zu Stoßzeiten von Autos zweistreifig in einer Richtung befahren, aufgrund ihrer geringen Breite dann aber zu Ungunsten von Radfahrern die zwangsläufig auf den Fußweg ausweichen müssen mit Folgen für die Fußgängersicherheit. An ein flüssiges Fortkommen mit dem Rad auf einem Fußweg ist nicht zu denken.

Da viele Straßen baulich an bestimmten Stellen wiederum verengt sind, muss der zweistreifig fahrende Verkehr irgendwann auch wieder einstreifig werden, so z. B. am Weißen Hirsch stadteinwärts. Dort drängt sich dann alles und es kommt spätestens an diesen Stellen wiederum zur Zähflüssigkeit und Stau.

Eine gute Lösung gegen dieses Phänomen wären Radfahrschutzstreifen. Sie leiten den Autoverkehr vom Rand der Fahrbahn weg und erzeugen den ausreichenden Abstand der Fahrzeuge zum Fußweg. Der Abstand vom rechten Fahrbahnrand unterbindet gleichzeitig die zweistreifige Fahrweise und führt so zu einer Verflüssigung des Verkehrs. Radfahrer können trotz Zähflüssigkeit des Autoverkehrs einigermaßen sicher (es sei denn, ein unachtsamer Beifahrer reißt seine Tür auf, um z. B. auszusteigen) voran kommen und behindern nicht die Fußgänger auf den Fußwegen.

Schutzstreifen sind ein erster Schritt – man muss ihn aber erst einmal gehen

Warum wird nicht markiert? Wieso werden in den Dresdner Straßen keine Schutzstreifen markiert? Verantwortlich ist das Straßenverkehrsamt. Die Seltenheit dieser Art des Radverkehrsschutzes legt es nahe, dass man es in Dresden einfach schlicht nicht möchte, vielleicht auch, dass sich die Radverkehrsbeauftragte nicht durchsetzen kann. Verfolgt man die Mehrheiten und Kontroversen im Stadtrat ist klar, wer weiter wie bisher Auto will und wer unsere Stadt in die Zukunft bringen möchte.

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